In vielen Unternehmen steigt das Bewusstsein, dass Lernen immer wichtiger wird. Sie organisieren Weiterbildungen und Seminare oder laden Expert:innen zu Gesprächen ein. Was vor der Covid-19 Pandemie hauptsächlich in Präsenz stattfand, verlagerte sich in den letzten Jahren zunehmend in die digitale Welt – und stellte Unternehmen vor die Herausforderung, den steigenden Weiterbildungsbedarf nicht nur mit Präsenzformaten, sondern auch mit digitalen Alternativen abzudecken. Dafür greifen viele Unternehmen auf so genannte Learning Management Systeme (LMS) zurück. Doch ein LMS kommt schnell an seine Grenzen, wenn Weiterbildung nicht nur aus internen Schulungen bestehen soll.
Was kann ein LMS?
Ein Learning Management System ist erste Anlaufstelle für formales Lernen im Unternehmen. Oftmals stellen Unternehmen über ein Learning Management System all jene Lerninhalte bereit, die sie verpflichtend vermitteln müssen, z. B. Schulungen zum Thema Brandschutz. Über eine Learning Management Plattform organisieren Personalverantwortliche Schulungen und Seminare, managen Zu- oder Absagen von Teilnehmer:innen und weisen die Durchführung leicht beim Gesetzgeber nach, da das System alle durchgeführten Schulungen zentraldokumentiert. Das erleichtert die Arbeit der Personalentwicklung, da sie Excel-Listen mit Teilnehmernamen nicht selbst führen muss und über das System stets den Überblick über alle intern durchgeführten Schulungen behält.
Wo kommt ein LMS an seine Grenzen?
Formales Lernen in Form von intern organisierter Weiterbildung ist nur ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Weiterbildungsstrategie im Unternehmen. Um den kontinuierlich steigenden Anforderungen am Markt, in der Weiterbildung und im eigenen Unternehmen gerecht zu werden, müssen Organisationen Weiterbildung ganzheitlich denken.
Das bedeutet, dass sie neben internen Weiterbildungen auch alternative Formate anbieten müssen, beispielsweise in Form von informellem Lernen und fachspezifischen Weiterbildungen[GJ2] .Während beim informellen Lernen Wissensaustausch im „moment-of-need“ auch malunkonventionell stattfindet – beispielsweise in der Kaffeeküche oder über ein Learning Nugget in einer Lernapp – bietet externe Weiterbildung die Möglichkeit, fachliche Expertise auch außerhalb des eigenen Unternehmenskosmos erwerben. Das erweitert die Perspektive und sorgt für Austausch über die Organisationsgrenzen hinweg.
Die Lösung? Ein Lernökosystem, das Mitarbeiter:innen eine Vielzahl an Lernmöglichkeiten bietet – auch über die Grenzen des eigenen Unternehmens hinaus. So können sie selbstständig entscheiden, welche Formate, Methoden und Inhalte sie für ihre persönliche Weiterentwicklung brauchen.
Learning Management Systeme sinnvoll erweitern
Um ein Lernökosystem im Unternehmen zu etablieren, lassen sich bestehende Learning Management Systeme problemlos erweitern. Dafür können Unternehmen beispielsweise Plattformen für informelles Lernen einführen oder auch externe Weiterbildungsformate ergänzend anbieten. Besonders letztere bieten in hochgradig spezialisierten Bereichen die Möglichkeit, das Fachwissen zu erwerben, das im internen Weiterbildungsangebot nicht abgebildet werden kann. Erweitern Unternehmen ihr internes Weiterbildungsangebot im LMS um externe Angebote, bieten sie ihren Mitarbeiter:innen einen deutlich größeren Pool an Möglichkeiten. Lernende haben die Wahl und profitieren vom Austausch auch außerhalb ihres Unternehmens, beispielsweise auf Seminaren oder Messen.
Oftmals gehen externe Weiterbildungsangebote allerdings mit einem höheren administrativen Aufwand für Personalentwicklung und Einkäufer:innen einher: Die verschiedenen Anbieter stellen unterschiedliche Rechnungen und Konditionen, der Anmeldeprozess für Lernende ist je Anbieterverschieden. Abhilfe schaffen so genannte Beschaffungsplattformen, die den Prozess des Suchens, Findens und Buchens externer Weiterbildungsangebotevollständig abbilden.